Sehr geehrte/r Leser/in,
Wir sprachen im letzten Newsletter darüber, dass nur die Attraktiveren überleben werden und bezogen uns damit auf die Lehren von Darwin. Man mag von dieser Evolutionstheorie halten was man will, jedoch im Wirtschaftsleben bewahrheitet sie sich ständig. Beobachten Sie sich selbst und erlauben Sie sich aus den eigenen Erfahrungen Schlüsse zu ziehen. Sie sind bei weitem nicht so weit vom Durchschnitt weg, denn wir alle handeln danach. Was uns attraktiv erscheint zieht uns an und das passiert uns auf dem Autohof, wenn wir uns nach einem neuen Wagen umschauen, oder wenn wir in den Nail- und Spa-Salon gehen, um unsere Nägel richten zu lassen.
Dies ist reine Geschmacksache
Damit liegen Sie damit wohl auch innerhalb eines abgesteckten Bereichs tatsächlich richtig. Doch es gibt allgemeingültige natürliche Regeln, die, wenn sie angewendet werden, beinahe allen Menschen attraktiver erscheinen, als wenn diese Regeln nicht angewendet werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Regeln gezielt angewendet werden, oder gezielt gebrochen werden, solange die Regeln im Mittelpunkt der Anwendung sind. Eine dieser Regeln ist der goldene Schnitt, dem wir ständig in irgendeiner Darstellungsform begegnen und auch vorziehen.
Zum Beispiel kommt uns das A4 Blatt attraktiver vor, als jede andere Blattdimension. Die Frage: Warum? lässt sich ganz einfach damit beantworten, dass in den Proportionen der Länge und Breite der Goldene Schnitt angewendet wurde. Dieser findet sich auch in der Natur, von den Proportionen des Schneeflockengerüstes bis zu den planetarischen Proportionen. Berühmtestes Beispiel einer Darstellung dieser Proportionen ist nach wie vor eine Zeichnung von Leonardo da Vinci mit dem vitruvianischen Mensch. Bis heute das eindrücklichste, bildliche Maßsystem für den Goldenen Schnitt. Der dargestellte Mensch richtet sich nicht nur anhand des Quadrates und des Kreises am goldenen Maß aus – jede Proportionen der Körperteile folgen dem Goldenen Schnitt.
Der Goldene Schnitt ist für uns attraktiv und jede Form davon finden wir harmonisch. Architekten, die harmonische Bauten umsetzen, richten sich danach. Von der Cheops-Pyramide (ca. 2590-2470 v. Chr.) bis zu den heutigen Bauten werden sie nachwievor angewendet. Selbst Mathematiker finden in Kombinationen von Zahlen, die den Goldenen Schnitt berücksichtigen, besondere Schönheit. Der Mathematiker Leonardo Fibonacci hat schon 1202 ein gleichnamiges Zahlenverhältnis aufgestellt, die sich mit der Zahl Phi an die mathematische Ordnung des Goldenen Schnittes annähert. Beinahe alle großen antiken Maler wie Rafael und Albrecht Dürer und zahlreiche andere, haben oftmals auf ihrer Leinwand zuerst ein Gerüst aus der Teilung durch den Goldenen Schnitt entworfen und können bis heute nach diesen Proportionen aufgeteilt werden. Fotografen, die für unser Auge die stilvollsten Aufnahmen umsetzen, wenden in der Aufteilung des Bildes Variationen des Goldenen Schnittes an.
Gelten Goldene Regeln überall?
Bildliche Attraktion hat demnach eine klare Vorgabe an mathematischen Grundsätzen. Doch diese Grundsätze gelten über viele Bereiche hinweg, wie beispielsweise in die Musiklehre bzw. Harmonielehre, deren ersten Beschreibungen wir in Quellen schon im 5. Jahrhundert vor Christus haben. Oder die Farbenlehre zum Beispiel nach Goethe, bis hin zu den Bereichen des Abstrakten, wie das Verhalten oder die Literatur. Harmonie ist ein wichtiges Element und je ausdrucksstärker umgesetzt, umso attraktiver das Erscheinen. Darwin hatte zum Beweis den prachtvollen Radschwanz des Pfaues herangezogen. Der Pfau der Moderne ist die Werbung geworden und versucht uns täglich tausendfach mit immer prachtvolleren Federwerken.
Attraktivität zu gestalten ist somit auch eine Disziplin, die jedoch nicht nur von Grafikern und Werbeagenturen angewendet wird, sondern unser ganzes Leben durchzieht. Man kann sogar davon ausgehen, dass der Fortbestand der Menschheit von der gegenseitigen Attraktion abhängig ist. Eine besondere Rolle spielt die Attraktivität jedoch direkt in der Wirtschaft.
Es geht immer noch ein Stück attraktiver
Was auch immer angeboten wird, sobald jemand auf den Plan tritt, der dasselbe Angebot, eventuell nur attraktiver, anbietet, so ist er im Rennen des Wettbewerbes. Attraktion ist in seiner Größe nicht messbar, aber jeder kann es bewerten und auch nach allgemeingültigen Regeln sich einer Masse angleichen, die das Angebot ebenfalls attraktiver findet. Der virale Effekt setzt ein und das schon lange vor dem Internet, Facebook und Youtube, denn virale Attraktivität ist unabhängig, auch wenn sie sich der modernen Medien bedient.
Attraktivität kann auf jeder der verschiedenen Ebenen unsere Wahrnehmung (Perception) geschehen. Sie geschieht jedoch ausschließlich über unsere 5 Sinne: das Sehen (Visuell), das Hören (Auditiv) das Fühlen (Kinästhetisch) das Riechen (Olfaktorisch) und das Schmecken (Gustatorisch). Wir ergänzen dann die Wahrnehmungen blitzschnell mittels eines komplexen Systems mit der Interpretation des Empfundenen und fügen eine Bedeutung hinzu.
Jeder Mensch hat für sich innerhalb des ästhetischen Rahmens, der äußeren Regeln der Harmonie und seiner eigenen Interpretation, ein Modell und Musterkomplex was er für Attraktivität hält entwickelt. Wir haben dabei eine sehr feine intuitive Waage entwickelt und können manchmal auf einen Blick und einer zehntel Sekunde bestimmen, ob uns diese Farbe zusagt oder die Form uns anspricht.
Da die Wirkung von Attraktivität in der Wirtschaft bisher kaum erforscht war und dadurch unterschätzt wurde, sind oftmals nur Teile eines Angebotes tatsächlich attraktiv. Hier ist die Autoindustrie Vorreiter und als eine der wenigen Industrien darauf bedacht, ganzheitlich ein attraktives Angebot in allen Ebenen zu erstellen. Der Käfergeruch ist Vergangenheit. Autos riechen heute viel anziehender, die meisten jedenfalls. Wie fühlt sich heute ein Armaturenbrett an und manche Karosserieform sieht zum Reinbeißen aus.
Selbst Verhalten von anderen Menschen, Dienstleistungen, oder jegliche Präsentation von Angebot unterliegen dem unbestechlichen Urteil unserer Wahrnehmung (Perception). Attraktivität hat also proportional eine größere Wirkung, je mehr wir von den Regeln anwenden.
Warum setzen wir Attraktivität nur partiell ein?
Weil sie, wie bereits erwähnt, noch unterschätzt wird. Genau dieser Umstand ist Ihre Chance im Wettbewerb der Attraktivere zu werden. Wie wäre es, dem Wettbewerb mit mehr Attraktivität davon zu laufen?
Es lohnt sich dabei durch alle Bereiche der Kundenkontakte (touchpoints) zu gehen und diese genau darauf hin zu untersuchen wie und wodurch mehr Attraktivität umgesetzt werden kann. Leider fehlen oft Skills, oder Erfahrungswerte, oder auch das Wissen über Ihre Kunden. Dies lässt sich jedoch ausgleichen. Doch bitte nicht mit rudimentären oder oberflächlichen Marketingseminaren. Oftmals lesen oder hören wir die Aufforderung, dass wir unsere Kunden verstehen lernen sollen und herausfinden, was sie denn wollen. Das ist Marketing von Gestern.
Was Kunden wollen ist ganz einfach, befriedigt werden, sie wollen was sie haben wollen. Doch wie erreichen Sie dieses, wie finden Sie das heraus und wie setzt man das um? Es benötigt dazu heute eine tiefere Auseinandersetzung mit den Menschen, die sich Ihre Kunden nennen. Was er will, ist dabei nicht tief genug gefragt, was er am liebsten haben würde, kommt dem Bedürfnis schon näher. Aber wenn Sie wirklich Ihren Kunden kennen lernen wollen, um diesem ein attraktives Angebot zu machen, geht das anders.
Dazu muss nicht unbedingt in die neuropsychologische Trickkiste gegriffen werden, was zwar hilfreich ist, aber auch zu einseitiger Bewertung führen kann. Das Produkt- und Livestile-Marketing hat neue Aufgaben bekommen und muss nicht nur den Kunden kennen, sondern ihn auch nach innen im Unternehmen vertreten. Das Marketing ist die Lobby des Kunden im Unternehmen und muss allen Abteilungen beantworten können, was für den Kunden attraktiv ist. Dabei müssen alle Marketing Mitarbeiter auf demselben Stand sein und eine würdige Vertretung des Kunden darstellen.
Alle Seminare und Workshops im Bereich der Unternehmensführung, des Marketing und der Produktentwicklung müssen auf diese Erkenntnisse abgestimmt werden. Wir sind alle vom Überleben abhängig, weshalb wir der Attraktivität folgen, denn sie entscheidet über die Akzeptanz eines Angebotes.
Unser Angebot aus 18 Unternehmensbereichen, mit mehr als 300 Event-Angeboten aus dem „Wissen für die Wirtschaft“, unter dem Dach des Bildungskonzern 5D GmbH, bietet Ihnen eine attraktive Auswahl Ihr Weiterbildungskonzept auf die Anforderungen des Kunden zu heben.
MANAGER INSTITUT – MANAGER University – PROTRANET
Die Berater stehen Ihnen zur Verfügung und zeigen Ihnen die attraktivsten Komponenten einer Strategie, damit Sie zum Attraktivsten Ihrer Branche werden.
Ihr Oliver Haberger
Dipl. Kfm. Univ.
Geschäftsführer