Sehr geehrte/r Leser/in,
Was haben wir 2017 richtig gemacht? Was sagen die Experten?
Mit ziemlicher Sicherheit haben wir Vieles richtig gemacht, ansonsten wären wir nicht hier. Seien wir dankbar für die zurückliegenden zwölf Monate. Lernen hört nie auf. Und weil Lernen unsere Passion ist, dreht sich auch unser Rückblick zunächst um das Lernen. Gibt es etwas, was wir hätten besser machen können? Haben wir etwas versäumt?
Wir haben einige Experten gefragt und zwei Dinge sind durchwegs übereinstimmend:
- Die Bereitschaft zu lernen und dazu wieder mehr Präsenzseminare zu nutzen, hat überproportional zugenommen. Die Versuche mit Online- und Blended-Derivaten haben gezeigt, dass die entsprechenden Medien längst noch nicht so weit entwickelt sind, um einen effizienten Einsatz sinnvoll umsetzen zu können. Die Sicherheit bei der Nutzung von Präsenz-Angeboten wäre somit der vernünftige Weg für 2018.
- Lernkultur wird weitgehend unterschätzt. Kaum jemand macht sich tatsächlich Gedanken darüber, was Lernkultur bedeutet. Wie so oft hat die neuropsychologische Forschung eines bestätigt:
Lernkultur ist die Basis für jedes Lernen
Ohne Kultur ist Lerneffizienz nicht möglich. Wie bereits im letzten Newsletter erwähnt: Lernstoff, der in vier Wochen oder in drei Tagen gelernt wird, ist ein Kostenfaktor. Sie denken, der Vergleich ist übertrieben? Nein, denn es spiegelt lediglich die extreme Dynamik aus der Praxis wieder. Auch wenn diese Werte Ausnahmen sind, so zeigen sie doch die Möglichkeiten auf.
Lassen Sie mich wiederholen: Wenn Lernkultur hilft, in wenigen Tagen einen Lerninhalt aufzunehmen, wofür normalerweise etliche Wochen Unterricht benötigt wird, was würde das für unsere Weiterbildungskonzepte und für die Wirtschaft bedeuten?
Nach wie vor gibt es jedoch kaum professionell verwertbares Material für die direkte Anwendung von Lernkultur in Lernveranstaltungen. Ziemlich schnell landet man bei gutgemeinten Angeboten der alternativen oder sogar esoterischen Szene.
Die professionelle Auseinandersetzung mit Lernkultur in Präsenzseminaren wird eines der zentralen Forschungsgebiete in 2018 werden. Denn wie die Dynamik nachweist, sind die Möglichkeiten durch Präsenzseminare längst nicht alle ausgeschöpft.
Das Weiterbildungskonzept muss die Kultur des Einzelnen treffen
Wir sind alles Lerntypen. Im November-Newsletter sprachen wir über den Lernpfad. Wir empfehlen, falls noch nicht geschehen, diesen zu lesen. Denn der Vergleich zeigt weitgehend auf, was Lernen beeinflusst. Der wissenschaftlichen Grundlage zufolge lernen wir alle auf die gleiche Weise. Nimmt man die pure physiologische Grundlage, lernen wir sogar alle mit selber Geschwindigkeit und Aufnahmevermögen.
Im Laufe des Lebens entstehen durch die jeweilige Sozialisation und persönliche Entwicklung unterschiedliche Konditionen und Hemmnisse bei der Aufnahme und den zugrunde liegenden fachlichen Fähigkeiten. Manche haben ihr Lernen ausgebaut, andere vernachlässigen es. In den meisten Fällen hat es mit der Wahrnehmung des eigenen Stils des Lernens zu tun. Hier greift die frühkindliche Förderung besonders oder wird durch das bestehende Schulsystem behindert oder gar unterdrückt.
Festzuhalten ist, der Pfad des Lernens hat einen Eingang, Stationen und einen Ausgang. Obwohl so viele Parameter eine Rolle spielen, genügt schon die Berücksichtigung dieses Pfades, um das Lernen auf ein neues Level zu heben.
Der Pfad des Lernen hat einen Eingang, Stationen und einen Ausgang
Wie wird ein Teilnehmer in das Thema eingeführt? Was sind die entscheidenden Faktoren, die das Gehirn und den Verstand eines Menschen für das Lernen empfänglich machen? Wie helfen wir den Teilnehmern, damit sie einen leichten Einstieg in ihr eigenes Lernen bekommen? Hier ist die Kultur des Dozenten gefragt. Hat er verstanden, dass seine Kultur und die der Teilnehmer nur eine geringe Überschneidung hat? Das gegenseitige Verständnis wird meist vorausgesetzt, ist aber tatsächlich sehr rudimentär. Dies haben seriöse Studien eindeutig bewiesen. Vieles, was wir als selbstverständlich annehmen, unterliegt tatsächlich einer hohen Fehlerdynamik, wenn es um das inhaltliche Verstehen geht. Selten ist der gemeinsame Nenner tatsächlich greifbar. Der gemeinsame Nenner, auch als interkulturelles Parkett bezeichnet, sollte die Grundlage für einen offenen Raum sein. Dozenten, die das wissen und bewusst berücksichtigen, können diesen lernfördernden Raum schaffen.
Wenn es um die Stationen oder den Ausgang beim Pfad des Lernens geht, spielt die Kultur eine ebenso große Rolle. Wir haben hier dazu noch ein anderes Verhalten als Lernende. In den nächsten Newslettern werden Sie mehr über den Lernpfad mit Eingang, Stationen und den Ausgang erfahren.
Vieles, was wir Im Jahr 2017 für kurios gehalten haben, erwies sich als hilfreich und wirkungsvoll. Manche kuriosen Dinge sind fester Bestandteil unserer persönlichen Kultur geworden. Was denken Sie heute über einen Top Manager, der in der Bahn mit Smartphone und Kopfhören bestückt, über Messenger Nachrichten austauscht und zwischendurch ein Bild der vorbeihuschenden Landschaft im Facebook-Profil postet?
Auch 2018 werden viele Dinge normal werden, die bisher mindestens Aufmerksamkeit erregt haben. Vieles werden wir dafür loslassen müssen. Der Umsatz bei Digitalkameras ist drastisch zurückgegangen. Zu manchen probaten Dingen müssen wir jedoch wieder zurückkommen. Sie müssen zum Teil neu belebt werden, oder weiter professionalisiert und mit neuer Perspektive bei allen Beteiligten ausgestattet werden.
Genau das wird mit den traditionellen Lernveranstaltungen passieren. 2018 wird das Jahr der Präsenzseminare. Nicht nur bei Ihnen, sondern auch beim MANAGER INSTITUT, denn wir sind vorbereitet, unsere Dozenten gut aufgestellt und die Weiterbildungskonzepte über unsere Berater abrufbar.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen für 2018 nur das Beste und würde mich freuen, Sie bei uns im Hause begrüßen zu dürfen.
Ihr
Oliver Haberger
Dipl. Kfm. Univ.
Geschäftsführer