Doch alle Befürchtungen, die mit der Gewährung oder auch gezwungenermaßen Home-Office Einsatz auftauchten, haben sich nicht bewahrheitet. Der „Homo Office“ ist sehr wohl in der Lage sich selbst zu organisieren. Zudem haben Studien eine höhere Produktivität bescheinigt.
Durch diese Erfahrungen und den daraus resultierenden Erkenntnissen entsteht eine bisher undenkbare Veränderung in der Personal-Planung von Unternehmen. Ein Shift, der durch die plötzliche gesellschaftliche Akzeptanz dieser Arbeitsform die Angestellten-Landschaft für immer verändern wird. Home-Office als Remote-Work ist bereits und wird in Zukunft eine wesentliche Säule der Wirtschaft sein; dies bringt jedoch neben den Vorteilen auch eine ganze Reihe neuer Herausforderungen mit sich.
Ist Heimarbeit technisch produktiv?
Bei Victorinox, dem Hersteller der berühmten gleichnamigen Taschenmesser in der Schweiz wurden Assembling-Arbeitsplätze nach Hause verlegt und die Mitarbeiter werden mit den Einzelteilen beliefert. Die Produktivität wurde nach Angaben des Geschäftsführers dadurch gesteigert, auch wenn nun ein Lieferservice ständig Teile nachliefern und die fertigen Produkte abholen muss. Eines der größten Architekturbüros hat ein verteiltes Netzwerk installiert und jeden Mitarbeiter mit einem schnellen Internet ausgestattet. Das Team arbeitet gewöhnlicherweise im Büro an verteilten Projekten, jedoch gemeinsam an einem Bildschirm an den Entwürfen und Projekten, jetzt tun sie das von zu Hause aus. Auch hier wurde eine deutliche Steigerung der Ergebnisse erreicht.
Die Herausforderungen für Arbeitgeber
Noch gibt es kaum Studien, wie die virtuelle Zusammenarbeit oder die isolierte Arbeit zu Hause sich langfristig bewährt, doch zeigt sich auch hier Bedarf dies zu beobachten. Insbesondere die Unternehmens-Konzepte der Kommunikation spielen hier eine riesige Rolle. Dies darf nicht nur technisch gelöst werden, sondern auch pädagogisch. Die Eigenverantwortung der Mitarbeiter wird zu einem zentralen Thema werden, es wird Tools zur Evaluation der Produktivität, der Datenflusskontrolle, Verarbeitungs-Sicherheit, Arbeitsplatzsicherheit und neue Kommunikationssoftware oder neue Plattformen geben müssen.
Technische Herausforderungen
Schon jetzt laufen sich die bestehenden Video Konferenz-Plattformen gegenseitig den Rang ab, aber ringen gleichzeitig um die Bereitstellung nach europäischen Datenschutzrichtlinien. Zoom, Cisco und viele weitere US-Anbieter tun sich schwer, die deutschen Datenschutz-Grundverordnungen einzuhalten und können nicht 100% ausschließen, dass die NSA doch noch mithört oder sieht. Deutsche Anbieter gibt es noch wenige, aber die Zahl der Startups steigt und geworben wird mit deutschem Standort und datenschutzkonformem Workflow. Auch ein Open Source Projekt, welches bisher ein Schattendasein pflegte, bekommt plötzlich tausendfache Aufmerksamkeit, Jitsi-Meet ist dazu auch noch kostenlos und kann sogar auf der eigenen Webseite eingebunden, oder auf dem eigenen Server installiert werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Dipl. Kfm. Univ.
Geschäftsführer