Sehr geehrte/r Leser/in,
Menschen sind leider Fehlerscheu
Das Leidigste, was passieren kann, ist ein Fehler, der auch noch von einer zweiten oder gar mehreren Personen gesehen wird. Es scheint weitgehend immer noch Konsens zu sein, dass Fehler auf jeden Fall vermieden werden müssen. Wenn sie uns dennoch passieren, sollte die Auswirkung so schnell wie möglich eingedämmt und der Anlass beseitigt werden. Im schlimmsten Fall wird es öffentlich und es werden Konsequenzen gezogen. Eine typische deutsche Eigenart und Vorgehensweise. Im Wesentlichen steht dabei im Vordergrund die Wahrung des Images. Bei einem Verlust leidet der Wert und darunter wiederum die Stakeholder.
Ein ziemlich eingefahrenes Muster und trotz vieler Ansätze und Bemühungen in vielen Fällen einer unabänderlichen Prozedur folgend, läuft das Spiel oft bis zum bitteren Ende.
Umdenken: Vom Fehler zur Chance
Doch viele innovative Unternehmen in Asien und auch den USA haben erkannt, dass eine gezielte gesteuerte Fehlerkultur eine hervorragende Schmiede für Innovationen bietet. So ist die Lösung also nicht das Vermeiden von Fehlern, sondern vielmehr sogar dazu zu ermuntern. Eingebettet in ein Schwachstellenmanagement kann dies zu einer neuen Disziplin werden. Doch die Anwendung dieser Disziplin bedeutet auch, dass diejenigen, die das Umfeld bieten, genau wissen, was sie tun. Niemand wird als Meister geboren und das einzige, was einem zu einem Meister macht, ist die Erfahrung von falschen Wegen und das Finden und Auswählen der Lösung. Ein Meister muss dabei zusehen können, wie sein Geselle einen Fehler macht, denn er muss den Rahmen und die Risiken genau abstecken, in dem sein Geselle durch die Erfahrung ebenfalls zu einem Meister wird. Dies bedingt, dass ein Meister durch all diese Fehler gegangen ist und sich dadurch ein breites Wissen angeeignet hat.
Die Situation in den Bildungsstätten hat sich zwar inzwischen weiterentwickelt, ist aber auf einem frühen Stadium des 19 Jahrhunderts stehen geblieben. Dr. Sonja Hnilica von der TU Dortmund spricht in Ihrem Buch „Disziplinierte Körper. Die Schulbank als Erziehungsapparat“ über Leitfossilien, wenn sie von den erziehungshistorischen Artefakten der Schulbank und des Klassenzimmers spricht. In den vorigen Jahrhunderten, als die kontrollierte Beschulung in vielen Staaten eine wichtige Basis schuf, war dies noch akzeptabel. Heute müsste die Weiterbildung längst nach den neurologischen und psychopädagogischen Erkenntnissen nochmals kräftig überarbeitet sein und sich an die Prinzipien des menschlichen Lernens anpassen.
Doch die Realität sieht anders aus.
Heute wird Wissen weitgehend konserviert und dann per Dialog oder Lehreinheiten weitergegeben. An der „Ich da vorne, Ihr auf der Schulbank“ hat sich trotz des modernen Inventares wenig geändert. Die praktische Anwendung mit gleichzeitiger Rückmeldung über Funktion und Fehleranfälligkeit ist meist nur rudimentär im Hintergrund relevant. In vielen Fachbereichen kann dies akzeptabel sein, bringt jedoch nicht die nachhaltigen Lernerfahrungen mit sich, wie es anständiges Try und Error tun würden. Eine weitgehend vernachlässigte Bildungsmethode könnte hier zu neuer Blüte kommen. Die Fall-Simulation oder weitergehend auch die Prozess-Simulation im Seminarraum. „Fabrik in the Class“ wird von einigen Instituten erfolgreich angewendet und könnte auch für die Weiterbildung eine bedeutende Rolle übernehmen. Denn hier bilden Lernsituation, Lernverhalten, Fehlerkultur und die Lösungen einen optimalen lernfördernden Handlungsrahmen.
Die Lernsituation und die Organisation der Weiterbildung wird als „praktische Lernarena“ strukturiert und ermöglicht durch die Interaktion mit den praktischen Ansätzen ein schnelles Lernen und Weiterentwickeln der Projektbeteiligten. Die direkte Auseinandersetzung mit einer praktischen, wenn auch simulierten Situation eröffnet genau die Perspektiven, die nötig sind, um lösungsorientiertes laterales Denken freizusetzen. Die „Lernkurven“ steigen, während in den Projektinseln organisiert und Problemstellungen durchdacht werden. Simulationen und Rollenspielsituationen zwischen den Projektteilbereichen spiegeln dabei die Arbeitswelt der einzelnen Abteilungen wider.
Bewusstes Fehlermanagement ist ein Schlüssel zur Innovation
Simulationen, Fall-Rollenspiel und bewusstes Fehlermanagement können bei den Teilnehmern zu einer enorm gestiegenen Kompetenzkurve und damit zu einem effizienteren Projekt-Handling im späteren Unternehmensalltag führen. Eine wichtige Vorrausetzung, um flexibel und schnell auf Veränderungen und Fehler reagieren zu können.
Eine wesentliche Unterstützung für das Konzept ist die Integration eines adäquaten Weiterbildungs-, Informations- und Kommunikationssystems.
In der Summe ergibt sich hier für den Trainer und die Weiterbildungsexperten die Chance, die Lernkultur zu erweitern und nach Bildungsinstituten Ausschau zu halten, die solche innovativen Lernmethoden anbieten. Praxisfälle zu simulieren braucht die Meister ihres Faches und die sind längst nicht in jedem Institut, welches Seminare anbietet anzutreffen.
Das MANAGER INSTITUT geht hier einen Schritt weiter, moderne Lernkultur bedeutet eben nicht einen Aufguss der Leitfossilien, sondern umgesetzte Ansätze aus der neurologisch adäquaten Lernforschung direkt umgesetzt in die Workshops, Weiterbildungsangebote und Bildungskonzepte.
Ihre Beratung bei der Entwicklung eines für Sie zugeschnittenen Konzeptes auch in Hinblick auf die praktische Implantation für Ihre eigene Weiterbildungsstrategie, steht dabei im Vordergrund. Wir nehmen uns Zeit bei Ihren Anforderungen genau hinzuhören und werden niemals zur Mottenkiste der erziehungshistorischen Artefakte greifen.
Rufen Sie unsere Fachberater an, sie sind bestens vorbereitet Ihnen Antwort, zur Herausforderung „Wissen für die Wirtschaft“, zu geben.
Ihr
Oliver Haberger
Dipl. Kfm. Univ.
Geschäftsführer