2019 werden uns vor allem einige neue Studien und Prognosen überraschende Ergebnisse liefern. Schon in diesem ausklingenden Jahr wurde so viel geforscht und statistisch erfasst, wie nie zuvor. Das Zitat „Traue keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast“, ursprünglich von Hanns-Erich Haack zum ersten Mal in einer Deutsche Rundschau 1946 erwähnt, wird oft berühmten Leuten in den Mund gelegt. Die am meisten verbreitete Annahme ist, dass es von Winston Churchill stammt, was aber nachweislich und nach Erhebung der statistischen Auswertungen der Quellen nicht stimmen kann.
Doch Statistiken sind nicht so schlecht wie ihr Ruf, denn die Entwicklung der Umfragen-Techniken haben sich deutlich verbessert und wirklich ernstzunehmende Institute haben sich um eine größtmögliche Seriosität von Statistiken bemüht. Wir Deutsche sind mit unserer gründlichen und detailverliebten Art gerade dazu prädestiniert fundierte Statistiken zu erstellen. Doch manche Statistiken sind derart aus so vielen Einschätzungen geboren, dass es schwerfällt, darin einen Sachverhalt zu erkennen, der wirklich hilfreich ist. Unterhaltsam können sie trotzdem sein. Hier ein jüngeres Beispiel:
Eine aktuelle Prognose des Weltwirtschaftsforums besagt, dass 2025 zum ersten Mal in der Welt anteilig mehr Maschinen Prozesse erledigen werden, als Menschen. Dazu werden ca. 80 Mio. Arbeitsplätze von der Technik verdrängt werden. Natürlich erwähnt die Studie auch, dass ca. 133 Mio. neue Prozesse entstehen werden, die tausende neue Arbeitsplätze sichern kann.
Was die Verschiebung der Arbeit vom Menschen auf Maschine gesellschaftlich bedeutet wird, ist ebenfalls in hunderten von Studien besprochen. Ganz sicher werden wir einen Wandel der Arbeits- und Lebensbedingungen erleben.
Mind work does not make your hands dirty
Im Jahre 1900 betrug die Wochenarbeitszeit 60 Stunden, heute sind wir schon bei 37,7 Stunden. Dazu kommt, dass immer mehr Arbeit reine mentale Dienstleistung erfordert. Das Handwerk und die dienenden praktischen Berufe haben größte Probleme mit dem Nachwuchs. 8 von 10 Abiturienten wollen studieren und entweder Anwalt, Mediziner, Informatiker werden, vor allem Betriebswirtschaft steht seit Jahren an erster Stelle. Der Markt unterstützt diese Entwicklung, wodurch einzelne Fachbereiche eine zunehmende Spezialisierung erfahren werden. Software- und System-Entwickler werden sich zunehmend in spezielle Berufe, wie Daten-Analyst oder Softwarearchitekt, auflösen.
Zudem hat der Markt die Spezialisierung auch durch eine ganze Reihe an Benefits gefördert. Die digitalen Nerds wurden verwöhnt und bekamen Gutscheine für Entspannungsmassagen und „Free Obst everywhere“. Manche Unternehmen richteten Kicker-Ecken ein und die Büros wurden durch, meist künstliche, Palmen aufgelockert.
Doch auch die Wirtschafts-Psychologen, übrigens ein Beruf mit großer Zukunft im Jahre 2019, haben 2018 fleißig Statistiken erstellt und festgestellt, dass die „Feel-good-Idee“ sich vielerorts ins Gegenteil verkehrt hat. Es ist eine Ernüchterung eingetroffen, die vor allem auf einige Veränderungen beruhen, welche mit der schönen neuen digitalen Welt einhergehen.
In einer entsprechenden XING Studie gaben 83 Prozent der Befragten an, dass ihre persönliche Belastung durch die Digitalisierung zugenommen hat. Nur die Hälfte nimmt echte bewusste Auszeiten, um sich zwischen den Zeiten zu erholen. Der Hintergrund ist, dass heute Leben und Arbeiten kaum mehr zu trennen sind. Es war bisher schon schwer die Kopfarbeit einfach um 17 Uhr am Ausgang des Unternehmens abzulegen und das „Mindset“ privat zu aktivieren. Oft beschäftigt uns eine betriebliche Aufgabe auch in der Freizeit. Lösungen kommen mitunter unter der Dusche am Wochenende. Doch nun sind wir bereits in einer digitalen Zukunft angelangt, in der Messenger, Whatsapp und andere digitale Helfer ständig dabei sind. Vibriert es auf dem Nachttisch, könnte es eine überlebenswichtige Nachricht bzw. ein betriebsprozesssicherungsrelevantes Posting in der Teamgroup sein. Ein Bekannter betreut Filialen in Asien und in den USA, er kommt nicht mehr zu einem durchgängigen Schlaf.
Doch wir müssen nicht auf die Nachttische schauen, laut den Studien ist es ein unumkehrbarer gesellschaftlicher Prozess, dass Arbeit und Leben sich mehr und mehr vermischt. Die Verantwortung für eine mentale Hygiene muss jeder selbst gestaltend in die Hand nehmen, sagt unter anderem Dr. Bernd Slaghuis, ein Spezialist für Karriere, Bewerbung und Führung.
Können wir tatsächlich Zeiten der mentalen Hygiene einhalten?
Ausgleichmaßnahmen wie Bergsteigen, Radfahren, Gymnastik, Fitness Center, Tanzen bis zum Abwinken, Biergartenbesuch oder Spaziergänge in der Natur können helfen. Im Rosengarten in München zelebrieren, mit riesigen Familien-Picknicks, die chinesischen, türkischen, persischen sowie viele weitere Nationen jedes Wochenende eine Auszeit. Sicherlich ist das alles ein Ausgleich, aber schaut man genauer hin, sieht man beinahe bei jedem der jünger als dreißig ist, auch bei den Deutschen, das Smartphone, es ist entweder ganz nah am Körper oder direkt vor den Augen. Gesenkte Köpfe sind inzwischen zu einem Symbol geworden.
Können wir die Grenze noch bemerken, wenn es uns nicht gut tut? Wir sind am Ende von 2018 und bemerken vielleicht selbst, wir haben unendlich viel Zeit in mentale Arbeit gesteckt und zu wenig Auszeit genommen. Der Burnout Effekt ist vor allem ein Überlastungssyndrom, das auf mentale Überforderung zurück geht. Auszeiten sind also nicht ein Geschenk, sie sind ein wichtiger Baustein der Erholung, um uns wieder in die Lage zu versetzen, Höchstleistung bringen zu können. Im Umkehrschluss bedeutet dies, wer keine geregelte Auszeit nimmt, wird nie Höchstleistung erbringen können. Ein befreundeter Unternehmer kündigt Mitarbeiter, die keine Auszeiten zum Mittagessen nehmen, da er davon ausgeht, dass diese keine Höchstleistung erbringen können. Mentale Hygiene ist also ein wichtiger Faktor und unabdingbar für eine Balance.
Schon eine Auszeit, in der Sie sich mit etwas völlig Neuem beschäftigen, kann eine erhebliche mentale Erleichterung bringen. Warum nicht einmal ein Seminar mit einer völlig anderen Thematik besuchen als bisher durch die Hauptbeschäftigung im Fokus war? Das MANAGER INSTITUT bietet 300 Seminare aus 18 Fachgebieten, da wird sicher eines darunter sein, welches für Sie völlig aus dem Rahmen fällt. Sie werden erstaunt sein, wie erfrischend solch‘ eine Auszeit auf fremdem Terrain ist. Rufen Sie unsere Berater an.
Für das Jahr 2019 wünsche ich Ihnen, dass Ihre Kopfarbeit höchste Effizienz bringt und wenn Sie eines unserer Seminare besuchen, bin ich sicher, dass sie dies 2019 erreichen werden. Doch lassen Sie sich nicht hineinziehen in den Strudel dieser mentalen Dauerbereitschaft. Seien Sie darauf gefasst, 2019 werden die Anforderungen weiter steigen. Dies verlangt Höchstleistungen, die sie nur schaffen werden, wenn Sie sich bewusst Erholungszeit genehmigen, um Ihre mentale Gesundheit zu erhalten. In diesem Sinne, geruhsame Weihnachtsfeiertage und einen besinnlichen Start in das Jahr 2019.
Ihr Oliver Haberger
Dipl. Kfm. Univ.
Geschäftsführer